(10.09.2020)
Wie am 19.08.2020 in einer Belegschaftsversammlung mitgeteilt wurde, will der Autoliv Konzern am Standort Elmshorn die Produktion bis Mitte 2023 vollständig schließen.
Dies betrifft etwa 200 Beschäftigte, die größtenteils mehr als 20 Jahre dem Unternehmen angehören. Die Arbeitsplätze werden allerdings nicht ersatzlos wegfallen, sondern nach Ungarn verlagert, wo die Lohnkosten geringer sind.
Darüber hinaus soll es einen weiteren Abbau von ca. 70 Arbeitsplätzen im Angestelltenbereich geben, die nach Rumänien verlagert werden. Es sollen nur noch diejenigen Arbeitsplätze in Elmshorn erhalten bleiben, die nach Ansicht des Arbeitgebers ?gegenfinanziert? sind.
Der Konzern hatte bereits vor einem Monat ein umfassendes weltweites Restrukturierungsprogramm angekündigt, demzufolge sollen in Europa ca. 500 Stellen bis Ende März 2021 wegfallen. Außerdem wurde die Absicht verkündet, auch komplette Standorte zu schließen. Begründet wurde diese Maßnahme mit dem starken Umsatzeinbruch und der fehlenden Aussicht auf Erholung des Automobilmarktes.
Dass nun der Standort Elmshorn so stark betroffen sein soll, empört den Betriebsratsvorsitzenden Klaus Brüggemann: ?Die Kolleginnen und Kollegen waren von März bis Juni von Kurzarbeit betroffen, seit Juli ist dies aber aufgrund der guten Auftragslage nicht mehr notwendig. Nun zeigt sich, dass Autoliv diese Arbeitsplätze
gar nicht in Deutschland erhalten, sondern durch die Verlagerung nach Osteuropa den Profit steigern will.?
:: Gemeinsame Presseerklärung IGM - BR Autoliv (PDF | 136 KiB)